St. Katharina

Die Chronik 50 Jahre St. Katharina Rehren von 1961 - 2011 gibt im Vorwort Anlass zum Nachdenken über den Ursprung unserer Kirche und den Sinn der Aufrechterhaltung dieser Einrichtung.

Die St. Katharina Rehren wäre ohne den schrecklichen Weltkrieg, ohne die Vertreibung von Menschen, ohne unendliches Leid in den Familien, ohne ein tiefes Heimweh, ohne den Glauben an Gott nicht entstanden. Ehrliche, heimatverbundene, überwiegend katholische Christen aus den deutschen Ostgebieten waren im Auetal gelandet. Verständnisvolle evangelische Christen nahmen sie auf, gaben ihnen eine Herberge zum Wohnen, gaben ihnen zu essen und zu trinken, teilten mit ihnen Freud und Leid. Die Flüchtlinge bedankten sich durch ihr Wort, durch den Fleiß ihrer Hände, durch das Gebet zu Gott.

Doch: wo war Gott? Hatte er Sie verlassen? Behandelte er sie wie Aussätzige?

Nein! Gott war überall! In jedem Nächsten war er leibhaftig und gegenwärtig. Er nahm sie auf, er gab ihnen provisorische Plätze in Schulen und öffentlichen Sälen, wo man sich zu einem Dankgebet und zur Feier der Hl. Messe traf, bis 1961.

Die Sehnsucht nach einer eigenen Kirche war wie ein Orkan und brach letztlich alle Dämme. Es wurde nicht lange diskutiert, sondern beschlossen:

Wir packen alle an und richtig an, wir geben alles und wirklich alles, für unsere St. Katharina Rehren.

Der Start in eine glorreiche Epoche war gelungen, ein nie enden wollender Dank der Katholiken im Auetal zeichnete sich ab. Der Pfarrer karrte die Jugendlichen von Wiersen bis Rolfshagen zusammen, betete, spielte, tanzte und sang mit ihnen und legte unbewusst die Wurzel für das heutige verbundene Auetal. Viele Kinder wuchsen in dieser schönen Gemeinde zusammen mit ihren evangelischen Glaubensschwestern und -brüdern auf und sind mit ihrer kleinen, kostbaren Kirche bis heute auch dann noch verbunden, wenn man z.B. beruflich weit entfernt neu anfangen musste.

Wer diesen Hintergrund kennt, der kann nicht zulassen, dass nach 50 Jahren ein Außenstehender daherkommt und in einem weit entfernten Kämmerlein eben mal beschließt, wir profanieren die St. Katharina Rehren. Nein, der packt wieder an und richtig an, und gibt alles und wirklich alles, um die Kinder, Jugendlichen, Männer, Frauen, Jung und Alt neu auszurichten. Denn Gott ist auch heute noch da. Vielleicht etwas schwieriger zu finden?

Aber wir wollen auch ehrlich sein. Wir brauchen vielleicht keine neue Not oder gar wieder einen Weltkrieg um Gott zu suchen. Drum tu was! Ja auch Du!

Wenn es auch dein Anliegen ist, dass die St. Katharina - Kirche weiter bestehen soll, dann freuen wir uns auf dein Kommen.

Friedrich Brehmeier
Kirchenvorstand St. Marien, Filiale St. Katharina Rehren