Osterspeisensegnung

Traditionell werden  die Osterspeisen in St. Marien, Bückeburg  schon am Karsamstag um 12.00 Uhr in einer eigenen kurzen Andacht gesegnet.

Die Gläubigen bringen dazu einen sogenannten Weihekorb mit. Darin liegen, oft mit einem feinen, bestickten Tuch bedeckt, Eier, Brot, Butter und andere Speisen. Wenn wir die gesegneten Speisen beim Osterfrühstück miteinander teilen und essen, feiern wir, dass Gott uns das Leben immer wieder neu schenkt, mit jeder Speise, mit jedem Tag und mit jedem Frühling, mit jedem Osterfest, das wir miteinander feiern. So wird bei uns zuhause „Eucharistie“ gefeiert: das Dankesfest mit Gott in unserer Mitte!

Welche Speisen Sie in den Weihekorb legen, ist Ihnen überlassen. Alles, was beim gemeinsamen Frühstück verzehrt werden soll, können Sie mit in die Kirche bringen. Manch einer packt auch bewusst Nahrungsmittel mit in den Korb, auf die er in der Fastenzeit verzichtet hat, zum Beispiel Schokolade oder Wein.

Traditionell werden bei der Speisenweihe vor allem die folgenden Nahrungsmittel gesegnet:

Ostereier sind Zeichen des Neubeginns und der Fruchtbarkeit. Sie gehören zu den zentralen Symbolen des Osterfests. Das hängt auch damit zusammen, dass die Menschen früher während der Fastenzeit auf diese tierischen Nahrungsmittel verzichtet haben und sich in den sieben Wochen bis Ostern viele Eier angesammelt haben.

 

Zu einem traditionellen Weihekorb gehört Brot unbedingt dazu, egal ob Weißbrot, Osterfladen oder sogenannte Gebildebrote. Diese Brote aus Hefeteig haben beispielsweise die Form einer Spirale, einer Sonne, eines Hasen oder bilden ein Nest für gekochte Eier. Das Brot ist ein Symbol für Jesus Christus.

Ergänzt wird das Brot durch Butter und Fleisch, meist gekochter Schinken oder Geräuchertes, manchmal auch Speck oder Wurst. Das Fleisch steht traditionell für das ewige Leben.

Vervollständigt wird das Frühstück durch Salz als Zeichen dafür, dass die Auferstehung ewiges Leben schenkt, und Meerrettich als Symbol für die Bitterkeit des Lebens. Frische Kräuter stehen für die Früchte der Erde.

Die Krönung der Speisen bildet oft ein gebackenes Osterlamm. Es erinnert an das Opfer Jesu, der hingegeben wurde und durch seinen Tod die Menschen erlöste.

Die Fahne, die das Osterlamm schmückt, ist ein Siegeszeichen. Sie will zeigen: Jesus hat durch seine Auferstehung den Tod besiegt. Auf den kleinen Stoff- oder Papierfahnen sind häufig die griechischen Buchstaben   Chi und Rho als Zeichen für Christus, ein Osterlamm mit Siegesfahne oder Christus als der Auferstandene abgebildet. Vielleicht fühlen Sie sich angeregt, mit Ihren Kindern oder Enkeln eine solche Fahne zu basteln …

Sind Sie auf den Geschmack gekommen…? Probieren wir einen „alten“ Brauch neu aus. Lassen Sie ihre Körbe auf den Bänken stehen. Der Priester wird am Ende der Osternacht zu Ihnen kommen, die Speisen und mit Weihwasser besprengen. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.