Grüße aus Rom Oktober 2023

Schaumburger und Eichsfelder Christen pilgern nach Rom

46 Christinnen und Christen aus den katholischen Pfarrgemeinden St. Joseph Stadthagen, St. Marien Bückeburg und St. Sebastian Rhumspringe bei Duderstadt brachen vom 15. – 21. Oktober 23 unter der geistlichen Leitung von Pfarrer Markus Grabowski in die Ewige Stadt Rom auf. Die Vorfreude war übergroß, wurde die Pilgerfahrt doch schon im Herbst 2020 geplant und wegen Corona verschoben.

Gleich nach der Ankunft am Flughafen Fiumicino pilgerte die Gruppe zur antiken St. Sebastian-Katakombe, einem Friedhof mit unterirdischen Gängen, wo Christen in der Verfolgungszeit ihre Angehörigen und weitere Menschen beerdigten, die im antiken Rom niemand beachtete. Am Ende des ersten Tages bezogen die Pilger im Pilgerzentrum der Piccole Ancille di Cristo Re an der Via Aurelia, wenige Kilometer vom Vatikan entfernt, ihre Zimmer und genossen ein erstes gemeinsames italienisches Abendessen, bei dem die Nudelpasta nicht fehlen durfte.

In den Folgetagen besuchten die Pilger, die zwischen 32 und 74 Jahren alt waren, die wichtigsten religiösen, geschichtlichen und kulturellen Stätten Roms. Am zweiten Tag stiegen die Christen erneut ca. 20 Meter unter das heutige Bodenniveau der Stadt und konnten das Grab des heiligen Petrus sehen, dass sich exakt unter dem heutigen Petrusaltar und damit unter der Kuppel der 187 m großen Kirche befindet. Am Mittwoch konnten die Pilger an der wöchentlichen Papstaudienz teilnehmen und so Papst Franziskus auf dem Petersplatz erleben. Für Halina Ogermann, eine polnischstämmige  Pilgerin hat sich auf dem Petersplatz ein Lebenstraum erfüllt. Ihre Mutter hat in Rom 1945 bereits die erste heilige Kommunion mit dem damaligen Papst gefeiert. Am Freitag feierte die Gruppe eine Heilige Messe in der deutschen Gemeinde Campo Santo Teutonico, die direkt an St. Peter angrenzt und von Karl dem Großen gegründet wurde. Die Schweizer Garde ließ die Pilger in den Vatikan bereitwillig ein und war auch beim Ausgang zu einem Schnappschuss an den Kolonnaden bereit. Gleich nach dem Gottesdienst stellte der belesene und humorvolle Reiseführer Giovanni Castilletti, ein „Deutschrömer“, den Petersdom den Pilgern vor. Die Schaumburger und Eichsfelder Christen konnten an den anderen Tagen auch das Forum Romanum mit dem Kolosseum, die großen Patriarchalbasiliken wie den Lateran, St. Maria Maggiore oder den Lateran und kleinere Kirchen sehen. Bei einem Spaziergang wurden die faszinierende Kuppel des Pantheon und die Spanische Treppe bestaunt. Ein Münzwurf über die Schulter an der Fontana di Trevi durfte nicht fehlen. Um dem Gewirr der Stadt, die voll von Touristen und Autos ist, zu entkommen, besuchte die Pilgergruppe Subiaco, einen 60 km östlich von Rom in den Bergen gelegenen idyllischen Ort mit einem Kloster. Hier hat sich der heilige Benedikt in einer bis heute erhaltenen Höhle zum Gebet und zur Stille zurückgezogen. Auf dem Rückweg konnte die Gruppe noch die Villa d'Este mit seinem prächtigen mit Wasserfontänen gestalteten Garten und vielen Kunstwerken in Tivoli besichtigen.

Pfarrer Grabowski, der mit Magnus Kaatz aus Obernkirchen, Jörg Degener und Frank Jegerczyk aus dem Eichsfeld die Pilgerreise leitete, lud jeden Tag zu einer Abendrunde ein. Die Pilger berichteten von ihren Eindrücken und Erfahrungen in einer Stadt, die an religiösen Zeugnissen, an Kultur- und Geschichtsmonumenten nicht zu überbieten ist. Manche Pilger fühlten sich aber auch erschlagen und sehr angestrengt vom Lärm und von der Hektik Roms. Zum Gelingen der Reise gehörte die starke Gemeinschaft, die die zahlreichen Pilger und Pilgerinnen schnell zueinander aufbauen konnten. Jeder hat auf den anderen etwas Rücksicht genommen und Solidarität geübt, so dass sich niemand in der fremden Umgebung beim Durchqueren der Straßen allein gelassen fühlte.

Spätestens nach dem Erleben der vielen Nationen aus aller Welt auf dem Petersplatz haben die Schaumburger und Eichsfelder Christen aus dem Bistum Hildesheim festgestellt, dass Kirche weltumspannend ist, dass sie lebt und dass Rom tatsächlich nicht an einem Tag erbaut wurde.

Pfarrer Markus Grabowski